Heimat Thüringen Heft 3/2022 zum Thema "Mühlen und Hämmer"

Am 16.11.2022 erschien die Zeitschrift Heimat Thüringen zum Thema "Mühlen und Hämmer"

Mühlen und Hämmer

von Pauline Lörzer

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Liebe Leserin, lieber Leser,

Am 6. Juni feierten wir auch in Thüringen den Deutschen Mühlentag, bei welchem viele historische und moderne Mühlen ihre Pforten für Besucher öffneten. – Dieses Jahr ganz besonders passend, denn das diesjährige Motto des BHU für das Kulturdenkmal des Jahres rückt die »Historischen Mühlen und Hämmer« in den Fokus.
Anders als geplant, lag zu diesem Tag das Heft noch nicht vor, denn der Heimatbund Thüringen e.V. ist eben auch ein Verein, in dem viel Arbeit durch die ehrenamtlichen Vorstands- und Vereinsmitglieder geleistet wird – und Ehrenamt kommt auch manchmal an seine zeitlichen Grenzen.
So haben die ein oder andere Krise und neue berufliche Orientierung von Vorstandsmitgliedern zu deutlichen Verzögerungen bei dieser Ausgabe geführt – was wir an dieser Stelle entschuldigen möchten.
Denn ursprünglich arbeiteten wir schon mit Hochdruck an diesem Heft, als Mitte Februar der Zeynep als einer von drei aufeinanderfolgenden Stürmen über Deutschland hinwegfegte und im Weimarer Land die Bockwindmühle Klettbach zu Fall brachte. Tagelang kamen Menschen zum Ort des Geschehens, um sich ungläubig den Schaden anzuschauen, der an diesem bedeutenden historischen Denkmal angerichtet worden war.
Auch vor Ort war der Verein, der, noch halb im Schock über das Drama, dennoch sofort begann, die Reparatur und Wiederaufbau seines Kleinods zu planen.
Klettbach ist eine von zahlreichen historischen Mühlen und Hämmern, die jahrhundertelang, durch Wind und Wasser angetrieben, benutzt wurde, um verschiedenartige Mahlsteine und gigantische Hämmer anzutreiben.
Teilweise finden sich heute nur noch Reste oder Geschichten über sie, wie beim Kupferhammer in Rauda. An anderen Standorten konnten sie erhalten bleiben und werden von ehrenamtlichen Vereinen oder Kommunen liebevoll erhalten und teils für Schauvorstellungen betrieben.
Heutzutage spielen diese Gebäude wirtschaftlich nur noch eine untergeordnete Rolle, doch ihre energetischen Nachfolger, die Wind- und Wasserkraftanlagen, produzieren heute den Strom für Industrie und Haushalte.
Die moderne Windenergienutzung startete übrigens bereits 1942 und zwar im thüringischen Weimar. Ulrich Hütter beendet als Dozent an der Ingenieurschule Weimar seine Dissertation it dem Titel: »Beitrag zur Schaffung von Gestaltungsgrundlagen für die Windkraftwerke«.
Darin legt er den theoretischen Grundstein für alle modernen »Freifahrenden Turbinen« mit 2 oder 3 Rotorblättern. Getestet wurde auf einem Weimarer Windtestfeld der Firma Ventimotor. Seit dieser Zeit haben sie sich ununterbrochen weiterentwickelt, zuletzt 2021 durch recyclebare Rotorblätter.
In Zeiten von Krieg und Gasknappheit haben Wind und Wasser neben der Sonne als Energieträger wieder in neuer Dimension an Bedeutung gewonnen.
Wir wollen mit dem Heft einen kleinen Blick in die große Landschaft der Mühlen und Hämmer in unseren Freistaat werfen.
Auch im kommenden Jahr werden wir uns wieder mit dem Thema zum Kulturdenkmal des Jahres befassen. Diesmal lautet es »Kulturlandschaft Wald«. Wer Ideen hat oder einen Artikel beisteuern möchte, kann sich unter redaktion@heimat-thueringen.de mit der Redaktion in Verbindung setzen. Auch unsere Mitgliedsvereine und Einzelmitglieder können sich mit wichtigen Neuigkeiten und Publikationen gerne an die Redaktion wenden.
Wir wünschen Ihnen viel Lesevergnügen!

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