KOLLOQUIUM Altstraßen

Unterwegs im Gebirge

- Beobachtungen und Befunde zu Altstraßenverläufen im Bergland -

22. und 23. April 2022 in Saalfeld

Historische Verkehrswege aus Mittelalter und Neuzeit wie auch die Handelswege prähistorischer Zeit hatten vielfach Flüsse und Bergzüge zu überwinden. Dafür sind Furten und Pässe erkundet und genutzt worden, vielfach auch mit Gräbern, Hortfunden oder anderen Wegbegleitern gekennzeichnet gewesen. Das alles im Einzelnen herauszufinden, manche Teilstrecken vielleicht sogar konkret im Gelände belegen und kartieren zu können, ist mehr und mehr Gegenstand einer sehr speziellen Forschungsrichtung geworden. Von Anbeginn ist es Ziel unserer Kolloquien, dafür Fachkollegen, ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger und Laienforscher, letztere mit ihrer detaillierten Orts- und Geländekenntnis, zum Gedankenaustausch zusammenzuführen. Mit dem nunmehr vierten Kolloquium soll der Blick besonders auf das Überschreiten der weniger exponierten Höhen der Mittelgebirge gerichtet werden.

Gerade für alle von Süden nordwärts verlaufenden Trassen war seit prähistorischer Zeit ein Überwinden des mitteleuropäischen Mittelgebirgsgürtels vom Hessischen Bergland über Thüringer Wald, Erzgebirge, Zittauer Gebirge, Sudeten/Riesengebirge unvermeidbar. Einzelheiten dazu sind besonders von der neueren sächsischen und tschechischen Forschung vielfach thematisiert worden.

Nach frühen diesbezüglichen Forschungen für den Thüringer Wald durch Luise und Walter Gerbing fand dieses Gebiet mit den beiden ersten Kolloquien in Meiningen 2012 und Schmalkalden 2017 erneut Zuwendung, nicht zuletzt infolge dortigen hohen ehrenamtlichen Engagements. In Nordhausen wurde 2019 das Augenmerk auch nordwärts zum Harz und in das engere mitteldeutsche Gebiet gelenkt.

Mit dem diesjährigen Tagungsort, dem im Mittelalter bedeutsamen Pfalz- und Klosterstandort sowie Verkehrsknotenpunkt Saalfeld soll sich die Blickrichtung nun auch ein wenig nach Osten richten. Kommt dem Schiefergebirge mit dem bedeutenden Sattelpass seit Langem hohe Aufmerksamkeit zu, so nicht minder dem Raum Vogtland, Fichtelgebirge und westliches Erzgebirge, etwa für die Handelswege Nürnberg – Erfurt/Naumburg/Leipzig, aber offenbar auch schon zur Bronzezeit. Dazu ist der Rang der Übergänge zwischen der Oberpfalz, Nordwestböhmen und Thüringen ebenfalls hoch zu bewerten. Manches wird in den Vorträgen aufgegriffen werden, Anderes sei wenigstens angeregt und mag künftig weiterverfolgt werden.

Das diesjährige Kolloquium verfolgt somit das Ziel, auch dieses Mal wieder die Teilnehmer aus unterschiedlichen Landschaften und Arbeitsgebieten zusammenzuführen, einen fruchtbaren Meinungsaustausch zu ermöglichen und den Ausblick auf künftige Arbeits- und Forschungsschwerpunkte zu lenken.

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